Suche

SANBA – Smart Anergy Quarter Baden

Foto © NÖM, Mario Pampel

Die ehemalige „Martinek-Kaserne“ südlich von Baden wird seit 2014 vom Österreichischen Bundesheer nicht mehr genutzt und steht leer. In den letzten Jahren diskutierten die Hauptakteure, d.h. das Bundesministerium für Landesverteidigung als Eigentümer, die Stadt Baden und das Bundesdenkmalamt mehrere Optionen für eine zukünftige Nutzung des 40 Hektar großen Areals mit seinem denkmalgeschützten Gebäudebestand aus den 1930er Jahren.

Ziel des SANBA-Projekts ist es, ein sogenanntes Anergie- oder Niedertemperatur- Heiz- und Kühlnetz (im Bereich von 4 bis 30°C) für die aufgegebene „Martinek-Kaserne“ in Baden zu entwickeln, wobei industrielle Niedertemperatur-Abwärme aus der benachbarten NÖM-Molkerei verwendet wird sowie lokal verfügbare erneuerbare Wärmequellen wie Geothermie, Photovoltaik und Solarthermie.

„Niedertemperaturnetze zur Wärmeversorgung und Kühlung (Anergienetze) eröffnen neue Möglichkeiten für dezentrale Energieversorgung auf Quartiersebene. Sie erhöhen die Flexibilität und fördert die Integration von lokalen, erneuerbaren Energiequellen. Damit entstehen dynamische Netze, die es ermöglichen, dass Gebäude aktiv am Netz als Produzenten und Konsumenten teilnehmen können.“

Edith Haslinger
Projektleiterin SANBA,
AIT Austrian Institute of Technology GmbH

Die Projektergebnisse werden zeigen, ob das Konzept technisch und wirtschaftlich realisierbar ist und weiterverfolgt werden soll.

Ziele im Überblick

  • Konzipierung eines Anergienetzes für die Martinek-Kaserne in Baden mit überschüssiger Wärme aus der benachbarten NÖM-Molkerei.
  • Bereitstellung von wissenschaftlichem, technischem und sozioökonomischen Know-how für die effiziente Planung und Gestaltung lokaler Anergienetze.
  • Entwicklung eines Simulationstools für die flexible Planung von lokalen Anergienetzen.
  • Entwicklung von drei Szenarien für eine zukünftige Nutzung der „Martinek-Kaserne“ (ausschließlich Nutzung der historischen Gebäude bzw. mit den zusätzlichen Neubauten)

Im ersten Schritt wurden die Abwärmepotenziale aus dem Abwasser der NÖM Molkerei erhoben sowie ein hydrogeologisches Modell für die Nutzung von Geothermie am Standort erstellt. Unter anderem wurde ein technischer Entwurf für die Komponenten des Anergienetzes entwickelt und erste Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit durchgeführt.

Lokale Anergienetze könnten in städtischen Gebieten zukünftig an Bedeutung gewinnen. SANBA soll wichtige Erkenntnisse liefern, um die Planung und Umsetzung solcher Netze in Österreich zu unterstützen, insbesondere im Rahmen von Sanierungen.

SANBA trägt zu den NEFI-Innovationsfeldern Energieeffizienz & Neue Prozesse und Erneuerbare Energien & Speicher & DSM bei.

News

SANBA – Smart Anergy Quarter Baden: Projekterfolge

28. November 2022

Das abgeschlossene Projekt SANBA – Smart Anergy Quarter Baden zeigt, dass ein sogenanntes Anergie- oder Niedertemperatur-Wärme-/Kältenetz auch für denkmalgeschützte Gebäude als innovative Lösung für die lokale Deckung des Heiz- und Kühlbedarfs eingesetzt werden kann.

 

Mehr erfahren

Rückblick: NEFI Technology Talk "Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteversorgung mit Geothermie und industrieller Abwärme"

19. Oktober 2022

Die Energiewende ist auch eine Wärmewende, über diesen Aspekt wurde bisher kaum gesprochen. Seit Beginn des Jahres brachte die Energiekrise diese Herausforderung in die öffentliche Wahrnehmung. In diesem NEFI Technology Talk wurden in fünf Keynotes die Möglichkeiten aufgezeigt, wie Wärme- und Kältenetze mit Hilfe von Erdwärme und industrieller Abwärme dekarbonisiert werden können.

Mehr erfahren

Abwärme aus Industrieprozessen als Energiequelle für das Areal der Martinek-Kaserne nutzen

28. Juni 2021

Das NEFI-Forschungsprojekt SANBA entwickelte drei Szenarien für ein innovatives nachhaltiges Energiesystem für das 40 Hektar große Areal der Martinek-Kaserne.

Mehr erfahren

Forschungsprojekt SANBA – Probebohrung gestartet

23. Januar 2020

Am 21. Jänner hat das Forschungsteam des NEFI Projekts SANBA mit einer Probebohrung am NÖM-Areal begonnen. Geprüft werden die Eigenschaften des Untergrundes in Hinblick auf die Eignung als Wärme- und Kältespeicher.

Mehr erfahren
Videos
Zur Übersicht