Foto © NÖM, Mario Pampel
Das abgeschlossene Projekt SANBA zeigt, dass ein sogenanntes Anergie- oder Niedertemperatur-Wärme-/Kältenetz auch für denkmalgeschützte Gebäude als innovative Lösung für die lokale Deckung des Heiz- und Kühlbedarfs eingesetzt werden kann.
Das Projekt wurde für die stillgelegte Martinek-Kaserne in Baden konzipiert, wobei die industrielle Abwärme der Molkerei NÖM und Erdsondenfelder für die saisonale Wärmespeicherung im Untergrund die Grundpfeiler der Wärmeenergieversorgung darstellen. Als Basis der Energie- und Sanierungs-Berechnungen wurden drei konkrete Szenarien für die Arealentwicklung definiert. Diese reichen in der ersten Ausbaustufe von der exklusiven Nutzung der denkmalgeschützten, sanierten Bestandsgebäude ohne neue Gebäude, bis hin zu einer verdichteten Bebauung mit Mischnutzung von Wohnen bis Arbeiten oder Aus- und Weiterbildung. Ergänzend zur technischen Analyse und Planung erfolgte zudem eine betriebswirtschaftliche Analyse, bei der die spezifischen Kosten der unterschiedlichen Energiedienstleistungen für diese drei Entwicklungsszenarien ermittelt und vergleichend gegenübergestellt wurden. Die Szenarien gehen auch auf die Gebäudetypen und ihre Energieverbrauchs-Charakteristik ein.
Anergienetze eignen sich für die Versorgung städtischer Gebiete, weil:
Die von der Molkerei NÖM durchgeführte Analyse ergab, dass circa 19 % des Endenergieverbrauchs (Gas und Strom) in Form von Niedertemperaturwärme ausgekoppelt werden kann.
Das Netz kann auch unabhängig von zukünftiger Nutzung sparsam bewirtschaftet werden, da das System auf industriellen Niedertemperaturwärmeverlusten in das Anergienetz mit geothermischer Wärmespeicherung beruht.
Darüber hinaus zeigten die Projektergebnisse, dass Anergienetze in denkmalgeschützten oder renovierungsbedürftigen Gebäuden implementiert werden können. Dadurch können diese Standorte zu einem nachhaltigen Energiesystem transformiert werden.