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Rückblick: LEGO® Serious Play® Workshop

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von Oxana Schmidt

Der Innovationsverbund NEFI bietet eine Plattform für die Zusammenarbeit der österreichischen Industrie, renommierter Forschungseinrichtungen und der breiten Öffentlichkeit, um anhand von Forschungsprojekten die Dekarbonisierung der produzierenden, energieintensiven Industrie umsetzen zu können.

 

Ein konkretes Beispiel dafür ist der Anwendungsfall bei Greiner Packaging Austria. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung nachhaltiger Kunststoffverpackungen spezialisiert, darunter Joghurtbecher und Salatbehälter, die in den Werken in Kremsmünster und Wartberg produziert werden. Der Materialfluss spielt eine entscheidende Rolle in der gesamten Produktion und Logistik. Eine effiziente Gestaltung dieses Flusses ermöglicht nicht nur die physische Bewegung von Materialien, Produkten und Waren während des gesamten Herstellungsprozesses, sondern trägt auch zur Vermeidung von Engpässen, Verzögerungen und zur Steigerung der Produktivität bei. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist es notwendig auch die Materialströme von Nebenprodukten, wie beispielsweise Kunststoffmahlgüter durch Anfahrausschuss oder intern/ extern aufbereitete Produkte, optimal innerhalb des Unternehmens zu steuern, um Ressourcenverluste zu minimieren. Greiner Packaging Austria hat daher eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe eingerichtet, deren Ziel es ist, den Materialfluss zu optimieren und etwaige Schwachstellen zu identifizieren und zu beseitigen.

Die Anwendung der LEGO® SERIOUS PLAY® Methode in diesem Kontext unterstreicht die Bedeutung neuer Perspektiven für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Kreative Methoden wie diese eignen sich besonders gut für die Bearbeitung komplexer Sachverhalte und konfliktreicher Themen. Hierbei werden Hierarchien bewusst außen vorgelassen, und die Themen werden in abstrahierter Form behandelt, um eine wertfreie Diskussion zu ermöglichen und potenzielle Konflikte zu vermeiden. Durch den ganzheitlichen Ansatz und den Einsatz mehrerer Sinne, wie Haptik, Artikulation und Diskussion, wird ein höheres Engagement und eine umfassende Betrachtung ermöglicht. Insbesondere eignen sich solche Methoden für die Auseinandersetzung mit antizipierten Ereignissen von erheblicher Auswirkung.

Der im Zeitraum von Oktober 2023 bis Jänner 2024 durchgeführte Workshop zur Aufdeckung von Optimierungspotenzialen unter Anwendung der LEGO® SERIOUS PLAY® Methode verdeutlicht die Intensität der Bemühungen. Vorbereitend wurden Daten zur Ist-Situation ermittelt, Nebenproduktströme visualisiert und alle innerbetrieblichen Abteilungen, sowie externe Geschäftspartner mit einbezogen. Der Workshop selbst, unterstützt durch Business Upper Austria, fand am 31.01. in Kremsmünster statt und gliederte sich in 4 Arbeitsgruppen zu je 3 Personen pro Materialfluss-Bereich. Jede Gruppe beschäftigte sich zunächst intensiv mit dem Problembereich des Materialflusses, indem jedes Gruppenmitglied ein eigenes Bauwerk innerhalb eines bestimmten Zeitfensters erstellte. In einer nachfolgenden Runde wurden die Bauwerke innerhalb der Gruppe zu einem gemeinsamen Bauwerk zusammengeführt und den anderen Gruppen präsentiert. Hierbei standen stets die Bauwerke selbst im Mittelpunkt, nicht die Diskutanten. Der zweite Durchgang konzentrierte sich auf Lösungsansätze, wobei ausschließlich Bauwerke mit der bestmöglichen Lösung erstellt wurden. Die Diskussionen im Anschluss und Reflexionsgespräche verdeutlichten einige faszinierende Lösungswege, die ohne diese Methode womöglich im Verborgenen geblieben wären. Mehrere Bottlenecks konnten identifiziert und werden nun schrittweise bearbeitet. Besonders die Externalisierung der Probleme durch die Bauwerke und die Außenperspektive bei der externen Moderation eröffneten neue Blickwinkel.

Erfahren Sie zu der LEGO® SERIOUS PLAY® Methode in unserem Factsheet.