Trotz vielfacher Förderung und Thematisierung des Themas, ist der Anteil von Frauen in technischen Berufen nach wie vor gering. Der NEFI-Innovationsverbund holt daher in der Woche des internationalen Frauentages erfolgreiche Technikerinnen vor den Vorhang, die NEFI-Projekte leiten und/oder mit ihrem Know-how und Engagement die Dekarbonisierung der Industrie vorantreiben.
Weil ein Tag uns nicht genug ist, stellen wir innerhalb einer Woche sieben Role Models aus dem NEFI-Innovationsverbund näher vor, um den selbstverständlichen Umgang dieser Frauen mit einer technischen Berufslaufbahn aufzuzeigen. Vorbilder sind wichtig, um auch für die nachfolgenden Generationen Lust und Interesse auf eine Technikkarriere zu schaffen.
Daher: Vorhang auf für die NEFI-Power-Frauen:
Sabrina Dusek arbeitet seit 2019 als Research Engineer im Center for Energy bei der AIT Austrian Institute of Technology GmbH. Sie ist in nationalen und internationalen Forschungsprojekten im Bereich Energieeffizienz bzw. Modellierung von industriellen Prozessen und Hochtemperaturwärmepumpen tätig. Nach dem Abschluss ihres Masterstudiums im Fachbereich Maschinenbau an der TU Wien begann sie ihr Doktoratsstudium der technischen Wissenschaften Maschinenbau an der TU Wien. Seit Februar 2021 leitet Sabrina Dusek erfolgreich das NEFI-Projekt LEAP (Low Pressure Steam Heat Pump). In diesem Projekt sollen dampferzeugende Wärmepumpen in zwei Industrieprozessen demonstriert werden.
Wir haben Frau Dusek gefragt, was sie an ihrem Beruf fasziniert, was sie antreibt und motiviert:
"An meinem Beruf fasziniert mich wie durch Modellierung und Diskussion mit Kolleg*innen komplexe Zusammenhänge plötzlich verständlich und einfach werden. Diese Momente der Klarheit motivieren mich und treiben mich an. Ich freue mich mit meiner Arbeit zur Dekarbonisierung von Industrieprozessen und damit zu einer besseren „grüneren“ Zukunft beizutragen."
DI Regina Hemm ist seit 2019 Junior Research Engineer am AIT Center for Energy. Nach dem Bachelorstudium der Technischen Physik an der TU Wien erlangte sie im Thema Physikalische Energie- und Messtechnik 2018 den Titel Diplomingenieurin (TU Wien). Sie arbeitet unter anderem an Flexibilitäten mit Fokus auf Prosumer*innenflexibilität und daran, wie man sie an Strommärkten z.B. an Spot- und Regelenergiemärkten anbieten oder für netzdienliche Zwecke einsetzen kann. Dazu führt sie mathematische Modellierungen und die Optimierung der Fahrpläne durch. Im NEFI-Projekt Industry4Redispatch entwickelt sie als Expertin für die Flexibilität von Industrieanlagen Konzepte, wie man diese unter Einbindung der dafür nötigen DSO-TSO Kommunikation für Redispatch einsetzen kann.
Wir haben Frau Hemm gefragt, was sie an ihrem Beruf fasziniert, was sie antreibt und motiviert:
„Der Klimawandel und die Energiewende betreffen uns alle, deshalb freut es mich, einen Beitrag zu den damit verbundenen Entwicklungen im Rahmen meiner Forschungstätigkeit leisten zu dürfen. Es macht Spaß, immer wieder mit herausfordernden Problemstellungen und innovativen Themen konfrontiert zu werden. Sowohl die Aufgabenstellungen, als auch die zur Lösung verwendeten Methoden sind dabei sehr abwechslungsreich, besonders spannend finde ich auch die damit verbundene Zusammenarbeit innerhalb verschiedener interdisziplinärer (Projekt-)Teams.“
Nach Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität mit dem Schwerpunkt Internationales Recht arbeitet Marie-Theres Holzleitner seit Oktober 2015 am Energieinstitut der JKU Linz und beschäftigt sich mit rechtlichen und regulatorischen Themen aus dem europäischen und österreichischen Energierecht, insbesondere in den Bereichen industrielle Abwärmenutzung, Fernwärmesysteme, Zertifizierungssysteme, Datenaustausch, Energiegemeinschaften und Datenschutz. Seit 2020 ist sie Projektkoordinatorin für mehrere nationale Förderprojekte. Derzeit absolviert sie das Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften an der JKU Linz zum Thema des aktuellen Rechtsrahmens der Abwärmenutzung in Österreich.
Mag.a Marie-Theres Holzleitner arbeitet an den NEFI Projekten Gmunden High Temperature Heat Link R& D, Industrial Microgrids und Heat Highway und analysiert darin die rechtliche Differenzierung von Erneuerbaren Energieträgern gegenüber Abwärme, die rechtlichen Möglichkeiten für den Bau und Betrieb von Hochtemperatur-Prozesswärme-Leitungen oder die Einspeisemöglichkeiten von Abwärme in bestehende Fernwärmenetze.
Wir haben Frau Holzleitner gefragt, was sie an ihrem Beruf fasziniert, was sie antreibt und motiviert:
„Die größte Motivation in meinem Job ist die ständige Abwechslung. In jedem Projekt wird versucht neue spannende Fragestellungen zu lösen. Durch die Interdisziplinarität unseres Instituts taucht man ständig in andere Wissenschaftsbereiche ein, lernt Neues dazu und kann sich demnach ständig weiterentwickeln. Zudem bin ich stolz einen Teil zur Energiewende beitragen zu können.“
Sophie Knöttner arbeitet seit 2017 als Doktorandin und seit 2020 als Research Engineer am AIT Center for Energy, mit dem Schwerpunkt Effizienz in industriellen Prozessen und Systemen. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit dem (kosten-)optimierten Betrieb industrieller Energieversorgungssysteme und hat in diesem Rahmen eine fundierte Wissensbasis im Bereich der energetischen Optimierungsansätze und der Energieversorgung für industrielle Produktionsprozesse aufgebaut. Sie arbeitet an möglichen zukünftigen Entwicklungspfaden im österreichischen Produktionssektor hinsichtlich Digitalisierungs- und Dekarbonisierung, und leitet Herausforderungen durch die Anpassung dieses Sektors an die Transformation des Energiesektors ab (u.a. in den NEFI Forschungsprojekten EDCSproof und Industry4Redispatch). Sophie hat einen Master-Abschluss in Industrieller Energietechnik der Montanuniversität Leoben und einen Bachelor-Abschluss in Technischer Physik der Technischen Universität Wien.
Wir haben Frau Knöttner gefragt, was sie an ihrem Beruf fasziniert, was sie antreibt und motiviert:
„An meinem Beruf fasziniert mich die Möglichkeit aktiv einen Beitrag zur Energietransformation zu leisten. Mich fasziniert, wie durch das Zusammenspiel vieler Perspektiven und durch die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachbereichen, neue Lösungen und Wege entstehen.
Mein Beitrag zur Energiewende ist das Aufzeigen von Chancen, die klimafitte industrielle Energiesysteme bieten, und das Mitgestalten von Transformationspfaden. Die Energiewende ist wichtig für mich, da sie das Schaffen, Beschreiten und Realisieren eines ökologisch, sozial und ökonomisch verträglichen neuen Weges für alle Sektoren darstellt.“
Christine Öhlinger studierte Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz, sie absolvierte eine postgraduale Ausbildung in der Energie- und Umweltberatung, sowie das Studium der Publizistik und Anglistik an der Universität Wien. Als Geschäftsfeldleiterin für Internationale Aufgaben beim OÖ Energiesparverband leitet sie EU-Projekte in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Dazu gehören die Bearbeitung von Fachpublikationen aber auch die Durchführung von Seminaren und Workshops mit den inhaltlichen Schwerpunkten Dekarbonisierung, E-Mobility, Photovoltaik, Beleuchtung und Energy Contracting.
Christine Öhlinger war seit Beginn an der Entwicklung des Innovationsverbundes NEFI aktiv beteiligt und ist operativ für die NEFI Aktivitäten des Energiesparverbandes verantwortlich. Im NEFI-Foschungsprojekt Industrial Microgrids (InduGrid) ist Christine Öhlinger für die Dissemination zuständig.
Wir haben Frau Öhlinger gefragt, was sie an ihrem Beruf fasziniert, was sie antreibt und motiviert:
„Es freut mich jeden Tag, dass ich aktiv an der Energiewende mitwirken und vor allem sehr viel praktische Implementierungsarbeit leisten kann. Was mich an über 20 Jahren in diesem Bereich immer noch fasziniert ist die Abwechslung, es gibt immer wieder spannende neue Dinge zu lernen und umzusetzen.“
Vanessa Zawodnik absolvierte an der Universität Wien den Studienlehrgang „Geographie“, bevor sie ihr Weg nach Leoben an die Montanuniversität führte. Dort schloss sie nach dem Bachelorstudium „Industrielle Energietechnik“ den zugehörigen Master mit Auszeichnung im Jahr 2021 ab. Während ihres Studiums bewegte sie sich als studentische Mitarbeiterin in den Themenfeldern rund um die Erzeugung von grünen Gasen und die Faszination für die Forschung begann. Seit 2021 ist sie als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin und Dissertantin am Lehrstuhl für Energieverbundtechnik tätig und für das NEFI Projekt DSM_OPT verantwortlich, welches sich mit der Dekarbonisierung von energieintensiven Industrieprozessen beschäftigt. Neben dem Projektmanagement umfassen ihre Tätigkeitsfelder die Datenaufbereitung und –analyse, Prozessmodellierung bzw. Digital Twinning und Betriebsoptimierung mithilfe von Demand Side Management zur verstärkten Einbindung erneuerbarer Energieträger in der Industrie.
Wir haben Frau Zawodnik gefragt, was sie an ihrem Beruf fasziniert, was sie antreibt und motiviert:
„Es freut mich jeden Tag, dass ich aktiv an der Energiewende mitwirken und vor allem sehr viel praktische Implementierungsarbeit leisten kann. Was mich an über 20 Jahren in diesem Bereich immer noch fasziniert ist die Abwechslung, es gibt immer wieder spannende neue Dinge zu lernen und umzusetzen.“
Gegen Ende ihres Studiums Nachwachsende Rohstoffe an der Universität für Bodenkultur und der Technischen Universität München, arbeitete sie 5 Jahre am Austrian Institute of Technology an der Nutzung von Kohlendioxid (CO₂) für die Herstellung von Chemikalien. 2015 gründete sie kleinkraft. Kleinkraft unterstützt Betriebe dabei von der Energiewende zu profitieren.
Schon immer war ihr die praktische Umsetzung einer effizienten Lösung ein großes Anliegen, mit der Überlegung, dass Investitionen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich lukrativ sein müssen. Aus diesem Grund kombiniert kleinkraft technische Beratung mit der entsprechenden Förderung oder dem entsprechenden Forschungsprojekt und unterstützt Unternehmen dabei, die Energiewende nicht nur technologisch zu meistern, sondern auch davon zu profitieren.
Magdalena Teufner-Kabas und ihr Team freuen uns in der Vorzeigeregion „NEFI – New Energy for Industry“ mitzuarbeiten und Lösungen für einen aktiven Beitrag der Industrie zur Energieversorgungssicherheit aufzuzeigen.
Wir haben Frau Teufner-Kabas gefragt, was sie an ihrem Beruf fasziniert, was sie antreibt und motiviert:
„Die Energiewende ist unglaublich vielseitig. Ich liebe meine Arbeit, sie ist herausfordernd und voller neuer Projekte und Lösungen. Gemeinsam mit Betrieben arbeiten wir an der Umsetzung von Prozess- und Energieoptimierungen, um Energie einzusparen oder mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Das macht jeden Tag spannend und abwechslungsreich. Dekarbonisierung in der Industrie ist so wichtig wie noch nie. Der derzeitige Energiepreis zeigt uns wie abhängig unser Energiesystem von einzelnen Versorgern ist. Hier sind vielseitige und vor allem dezentrale, erneuerbare Lösungen gefragt.
Projekte für Energieeffizienz und erneuerbarer Energien müssen neu bewertet werden. Nicht nur im Hinblick auf die aktuelle Energiepreisentwicklung – bei der Entwicklung von Energieprojekten muss mehr Fokus auf Versorgungssicherheit gelegt werden.“