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Clean Energy for Tourism: Steuern und Optimieren des Stromaufkommens in Skigebieten

von Oxana Schmidt

Am 19.-20.9.2022 fand das finale Konsortialmeeting des NEFI-Projekts Clean Energy for Tourism (#CE4T) statt. Bei diesem Projekt haben Salzburger Skigebiete sowie Technologie- und Forschungspartner wie das AIT Austrian Institute of Technology, BEST, Faradis, World Direct, Sattler Energie Consulting und die Montanuniversität Leoben unter der Leitung der Salzburg AG die Möglichkeiten für Flexiblitätsnutzung, CO₂- sowie Energieeinsparungen und Erhöhung der lokalen Erzeugung durch erneuerbare Energien in Skigebieten untersucht.

Bei diesem Meeting wurden letzte Ergebnisse eines Demonstrators präsentiert. Dabei wurde für den Sommerbetrieb untersucht, welche Betriebsform von Seilbahnen in der Nebensaison am energieeffizientesten ist: Sollte man entweder mit wenigen Gondeln die gewohnte Geschwindigkeit einhalten oder mit mehr Gondeln langsamer fahren. Es hat sich eindeutig gezeigt, dass der Betrieb mit mehr Gondeln bei geringerer Geschwindigkeit deutlich weniger Energie verbraucht.

Ein weiteres Ergebnis des Projekts ist ein Dashboard, das den Skigebieten ein Monitoring über ihren Energieverbrauch liefert und zusätzlich die Möglichkeit gibt, dem Energieversorger den Beschneiungsbedarf im Vorhinein zu melden und dadurch eine günstigere Beschaffung dieser Energie zu ermöglichen. Das Dashboard wurde in enger Zusammenarbeit mit den Skigebiete im Projektverlauf entwickelt. Die beim Konsortialmeeting vorgestellte aktuelle Version wird den Skigebieten auch nach dem Projektende zur Verfügung stehen. Weiters wurden die Partner individuell über Einsparungsmöglichkeiten durch Investitionen in Speichertechnologien und Erneuerbare Energie in ihrem Gebiet informiert.

In einer Umfrage innerhalb des Konsortiums wurde Feedback zum Projektablauf gesammelt und diskutiert. Der Austausch sowohl regional zwischen den Skigebieten als auch die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie sowie das gemeinsame Lernen wurden als besonders wertvoll angesehen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass in den Skigebieten bereits vor dem Projektbeginn sehr viel für Energieeffizienz getan wurde. Die Nutzung von Flexibilitäten kann in begrenztem Ausmaß zu Einsparungen von CO₂ und zu Kostenreduktionen führen, das Potential dafür wird durch die generell steigenden Energiepreise noch wachsen. Die Untersuchungen im Projekt haben gezeigt, dass Flexibilitäten von 6 MW pro Jahr zur Verfügung stehen, diese aber im Jahresverlauf gewissen Schwankungen unterliegen. Die energiewirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich aus diesen Flexibilitäten ergeben, wurden bereits in einem früheren Meeting näher angeschaut und diskutiert. Die Beteiligung an Energiegemeinschaften ist für jene Skigebiete, die keine Großunternehmen sind, interessant und wurde im Projekt zusätzlich behandelt, da sich die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen erst im Projektverlauf ergeben haben. Alle Schigebiete zeigten großes Interesse, lokale erneuerbare Energiequellen einzusetzen und dadurch nicht nur den Anteil erneuerbarer Energie zu erhöhen, sondern auch durch die lokale Erzeugung das Netz zu entlasten.

Schließlich wurde am Ende des Treffens gemeinsam das Pumpspeicherkraftwerk Kaprun besichtigt und die Vorteile der Flexibilitätsnutzung durch dieses Kraftwerk wurden dem Projektteam vorgestellt.