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Bidirektionales Laden - Elektroautos als Batterie

Kategorie:
  • News
von Oxana Schmidt

Bis 2035 soll jedes zweite Auto auf Europas Straßen elektrisch sein (Enerdata). Das spart nicht nur fossile Brennstoffe. Es bedeutet ein enormes Potenzial für die Art und Weise, wie wir Energie verwenden. Die Batterien von Elektroautos fassen heute bereits zwischen 50 und 80 kWh. Ein Haushalt in Europa verbraucht etwa 10 kWh pro Tag. Das bietet auch Möglichkeiten für eine nachhaltigere Industrie in Europa! Diese Veränderungen kommen auf uns zu:

Energieeffizienz und Kostenersparnis:
Industriebetriebe könnten Elektrofahrzeuge als mobile Energiespeicher nutzen, um Energiekosten zu senken. Durch das geplante Laden der Fahrzeuge und das Nutzen der Energie während der Spitzenlastzeiten oder bei hohen Tarifen, könnten Betriebe ihre Energieausgaben reduzieren.

Notstromversorgung:
Wo eine kontinuierliche Energieversorgung kritisch ist, könnten Elektroautos als Notstromversorgung dienen. Im Falle eines vorübergehenden Stromausfalls könnte die gespeicherte Energie in den Fahrzeugbatterien genutzt werden, um wichtige Prozesse aufrechtzuerhalten.

Unterstützung der Netzstabilität:
Durch das bidirektionale Laden könnten industrielle Betriebe das lokale Stromnetz stabilisieren. Dies geschieht durch die Bereitstellung von gespeicherter Energie aus den Fahrzeugen während Zeiten hoher Nachfrage.

Kohlenstoffreduktion:
Die Nutzung von Elektrofahrzeugen für bidirektionales Laden kann helfen, die Kohlenstoffbilanz eines Unternehmens zu verbessern. Dies ist nicht nur aus ökologischer Sicht vorteilhaft, sondern kann auch die Einhaltung von Umweltvorschriften erleichtern.

Integration erneuerbarer Energien:
Die Nutzung von Solarenergie, Windkraft und Elektrofahrzeugen zur Speicherung überschüssiger Energie, kann eine konstante Energieversorgung sichern. Die Integration von Photovoltaik-Anlagen und einem leistungsstarken „Gleichstrom-Backbone“ am Produktionsstandort erhöht die Anschlusskapazität für 100 % erneuerbare Energien und steigert die Energieeffizienz durch weniger Umwandlungsstufen. Bidirektionale Elektrofahrzeuge und stationäre Speicher aus 2nd-Life-Batterien erhöhen den Eigenverbrauch der lokal erzeugten Energie, senken den Spitzenverbrauch und verbessern das netzdienliche Verhalten an der Anschlussstelle, um Netzengpässe zu vermeiden und die Sonnenenergienutzung zu maximieren.

Die Technologie steht noch vor einigen technischen und regulatorischen Herausforderungen. Die ADC Pilot Factory forscht an innovativen Lösungen zur Verbesserung der industriellen Energieeffizienz durch die Entwicklung und Implementierung von Gleichstromnetzen, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern. Konkret entwickelt die ADC Pilot Factory zusammen mit der Firma FILL GmbH und der Technischen Universität Wien Pilotfabrik Systeme für bidirektionales Laden, um Elektrofahrzeuge als mobile Energiespeicher in der Produktion zu nutzen.

Mehr Infos zum Projekt ADC Pilot Factory finden Sie hier.