Klima- und Energiefonds fördert – dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums – Spitzentechnologien für eine fossilfreie Industrie mit 6,7 Millionen Euro Projektvolumen
Der Innovationsverbund NEFI – New Energy for Industry erhielt die Zusage für die Förderung von vier neuen Projekten durch den Klima- und Energiefonds im Rahmen der Vorzeigeregion Energie mit einem Projektvolumen von insgesamt 6,7 Millionen Euro. In den geförderten Projekten werden die bestehenden Forschungsschwerpunkte der NEFI – Innovationsfelder durch die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien und Einsatzmöglichkeiten für industrielle Wärmepumpen und Flexibilitäten im industriellen Energiesystem ergänzt. Erarbeitet wurden die Projekte im NEFI_lab, das von den Ländern Oberösterreich und Steiermark mitfinanziert wird. Die Einreichung erfolgte gemeinsam mit den Forschungs- und Industriepartnern.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Dekarbonisierung der Industrie ist ein wichtiger Baustein für das Erreichen der Klimaziele. Die neuen Projekte setzen den erfolgreichen Weg der Entwicklung neuer Technologien bis zur Demonstration fort, zeigen das hohe Potenzial der Effizienzsteigerung und Emissionsreduktion in der heimischen Industrie auf. Sie sichern und schaffen zudem vielfach Arbeitsplätze in unseren Regionen und sorgen für einen klimafreundlichen Wirtschaftsstandort Österreich.“
Klima- und Energiefonds Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Die energieintensive Industrie steht vor enormen Herausforderungen, mit den neuen Projekten leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und stärken gleichzeitig den heimischen Industriestandort mit der Entwicklung klimafreundlicher Technologien „Made in Austria“.
Wolfgang Hribernik, Verbundkoordinator von NEFI: „Wir freuen uns, dass wir die Entwicklung von Spitzentechnologien für die Dekarbonisierung der Industrie mit diesen vier Projekten fortsetzen können. In den letzten drei Jahren konnten wir in neun Projekten bereits zeigen, wie eine nachhaltige Energieversorgung und die Digitalisierung von industriellen Prozessen gelingen kann. Wir forschen und entwickeln sehr nahe an der unmittelbaren Umsetzung, etwa bei hybriden Speichertechnologien. Alleine hier liegt das Reduktionspotenzial bei 11 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr in der EU.“
In Österreich spielt die Industrie mit rund einem Drittel des heimischen Endenergieverbrauchs und mit 48 Prozent der Treibhausgasemissionen eine wichtige Rolle für das Erreichen der Klimaziele. NEFI – New Energy for Industry nimmt als einzigartiger Innovationsverbund eine wichtige Position für das Gelingen der Transformation des Industriesektors in Richtung Klimaneutralität ein.
„Industrielle Energiesysteme sind hochkomplex“, erklärt Wolfgang Hribernik. „Eine Transformation in Richtung Klimaneutralität erfordert neben neuen Einzeltechnologien auch technische und ökonomische Lösungen zum systematischen Roll-out, neue regulatorische Rahmenbedingungen sowie neue Geschäftsmodelle, die über die bestehenden betrieblichen Aktivitäten der Unternehmen hinausgehen.“ Überdies bedarf es Änderungen des übergeordneten Energiesystems. NEFI verfolgt daher einen systemischen Ansatz, der Industrie und Gewerbe aus unterschiedlichen Sparten als zentralen Teil eines integrierten Energieverbundes sieht. Dieser Ansatz wird in den laufenden Einzelprojekten umgesetzt – und mit der heutigen Zusage von vier weiteren Projekten gestärkt.
In den aktuellen NEFI-Projekten werden beispielsweise Lösungen zur industriellen Abwärmenutzung, Speichertechnologien wie innovative Hybridspeicher sowie neue Lösungen zur Nutzung erneuerbarer Energie in industriellen Energiesystemen entwickelt. Zudem entstehen als Entscheidungsgrundlage für Industrie und Politik Modelle und Szenarien rund um die notwendige Infrastruktur und die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Versorgung der österreichischen Industrie mit bis zu 100% erneuerbarer Energie bis 2050.